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Wie viel darf die Erstberatung beim Anwalt kosten?

  • Von Dr. Philipp Hammerich
  • Letzte Aktualisierung am: 10. April 2025
Geschätzte Lesedauer: 2 Minuten
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Werbeangebote zur kostenlosen Erstberatung finden sich noch immer wie Sand am Meer. Doch was gilt es bei den Kosten für eine Erstberatung als Anwalt zu beachten? Wie hoch darf die Erstberatungsgebühr gemäß RVG ausfallen? Und ist die unentgeltliche Beratung vielleicht doch gestattet?

Wie hoch sind die bei einem Anwalt entstehenden Kosten für eine Erstberatung?
Wie hoch sind die bei einem Anwalt entstehenden Kosten für eine Erstberatung?

Inhaltsverzeichnis

  • Was kostet eine Erstberatung beim Anwalt?
  • Dürfen Sie auf die Anwaltskosten für die Erstberatung auch verzichten?

Was kostet eine Erstberatung beim Anwalt?

Ein anwaltliches Erstberatungsgespräch dient in aller Regel der ersten Einschätzung der Sachlage und einer allgemeinen Betrachtung möglicher Vorgehensweisen. Dabei lassen sich in einem entsprechenden Erstgespräch nicht alle juristischen Fragen abschließend klären. Die Hilfesuchenden erhalten lediglich eine pauschale mündliche Auskunft oder einen mündlichen Rat.

Nach diesem sollen sie angemessen entscheiden können, ob die Beauftragung eines Anwaltes für sie infrage kommt. Der eher auf Allgemeinheit abzielende Charakter soll sich dabei auch in den Kosten für den Anwalt bei einer Erstberatung niederschlagen, da der Aufwand in der Regel vergleichsweise gering ausfällt.

Die für die Erstberatung bei einem Anwalt anfallenden Kosten richten sich maßgeblich nach dem Rechtsanwaltsvergütungsgesetz (RVG). Dieses deckelt die Gebühr für Verbraucher nach oben hin.

Sie dürfen gemäß § 34 Absatz 1 RVG bei einer Erstberatung als Anwalt Kosten bis maximal 190 Euro in Rechnung stellen, wenn es sich bei dem Hilfesuchenden um einen Verbraucher handelt. Gegenüber einer Firma entfällt dieser Höchstsatz. Auf die Beratungsgebühr fallen zudem zusätzlich 19 % Umsatzsteuer an.

Die für eine Erstberatung beim Anwalt entstehenden Kosten können ggf. auch durch eine vorhandene Rechtsschutzversicherung seitens des Mandanten übernommen werden.

Dürfen Sie auf die Anwaltskosten für die Erstberatung auch verzichten?

Erstes Beratungsgespräch: Muss ein Anwalt zwingend  seine Kosten in Rechnung stellen?
Erstes Beratungsgespräch: Muss ein Anwalt zwingend seine Kosten in Rechnung stellen?

Grundsätzlich ist eine unentgeltliche Tätigkeit für Anwälte nicht gestattet. Ist nicht auf eine Kostenvereinbarung hingewirkt worden, müssen Anwälte sich bei der Inrechnungstellung ihrer Gebühren zwangsläufig an den Vorgaben des RVG orientieren. Diese dürfen für gewöhnlich nicht unterschritten werden (§ 49b BRAO). Aber: Eine kostenlose Erstberatung ist gemäß Bundesgerichtshof dennoch zulässig.

In einem Urteil des BGH vom 20.07.2017 [Az.: AnwZ (Brfg) 42/16] betonte dieser zwar seine Auffassung, dass ein Anwalt auch bei Erstberatung Kosten im Rahmen einer Gebührenvereinbarung geltend machen sollte, aber die Unterschreitung einer Mindestgebühr wäre im Falle der Erstberatung nicht möglich.

Das RVG gibt in § 34 RVG tatsächlich nur eine Maximalgebühr für Verbraucher vor, nicht aber einen Mindestsatz. Diese Lücke ermöglicht es schließlich, dass die Erstberatungsgebühr von einem Anwalt nicht zwangsläufig erhoben werden muss.

Bei einer entsprechenden Werbung darf der betreffende Anwalt tatsächlich keine Kosten für die Erstberatung in Rechnung stellen. Eine Sanktionierung wäre etwa denkbar, wenn dieser dennoch gegenüber der Rechtsschutzversicherung die für die Erstberatung beim Anwalt entstandenen Kosten abrechnet oder aber nur im Falle der Bewilligung von Beratungshilfe keine Zahlung von seinem Mandanten verlangt.

Bildnachweise: istockphoto.com/shironosov, fotolia.com/Konstantin Yuganov

Über den Autor

Dr. Philipp Hammerich
Dr. Philipp Hammerich

Dr. Philipp Hammerich beendete sein Jura-Studium in Hamburg und promovierte im Anschluss bei Prof. Dr. Hoffmann-Riem, der zu jener Zeit Richter am Bundesverfassungsgericht war. Das Referendariat absolvierte Dr. Philipp Hammerich am OLG Hamburg. Seit 2007 ist er in Deutschland als Rechtsanwalt zugelassen.

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